Frauen am Strand, ein Schiff am Horizont. Das ist eine Szenerie, die vor dem inneren Auge Geschichten aufleben lässt: Kommt das Schiff? Fährt es weg? Warten die Frauen? Oder nehmen sie Abschied?
Anders gesehen: Eine Truppe glitzernder Damen mit Fischschwänzen entsteigt dem Meer, hell reflektieren die straffen nackten Körper das Sonnenlicht vor der stürmischen See. Eine ganz andere Form von Dramatik rückt ins Bild.
Alles Fantasie. Eigentlich jedoch handelt es sich bei der aktuellen Arbeit der Greifswalder Künstlerin Miriam Osterwold um eine Fotomontage simpler Schneiderpuppen am Ostseestrand, fast wie zufällig angeordnet. Sie stehen vom Wasser abgewandt. Der Himmel ist blau und im Hintergrund ein Schiff. Das Bild stellt eine Szenerie dar, die es so in der Wirklichkeit nicht gibt. Ein einfacher Eingriff ins Bildgeschehen der Fotografie erzeugt hohe erzählerische Kraft.
(Julia Brodauf)
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